Wie kam Murtanio zum Motorradfahren …und warum meinte er damals, dass er das auf Video-Channels zeigen muss? Ganz einfach – Ghost Rider! Nein, wir reden hier nicht von dem Film mit Nicolas Cage, also bitte! Der Original Ghost Rider machte schwedische und später auch europäische Straßen von ca. 1998 bis 2012 „unsicher“ und von sich Reden, indem er Onboard-Videos von seinen Motorrad-Stunts veröffentlichte, bei denen er und sein Team alle Geschwindigkeitsrekorde brachen (vgl. hierzu http://www.guinnessworldrecords.com/world-records/fastest-motorcycle-wheelie/). Damit dürfte er auch so ziemlich der Erste gewesen sein, der auf die Idee kam, Motorrad-Videos online zu zeigen.
[Hierzu noch eine kleine Side-Info: Der Rekordhalter, Patrik Fürstenhoff gehört offiziell zum Team von SWT Racing –Swedish Wheelie Team-, das die Motorräder in den Ghost Rider Filmen besitzt, dass er der Ghost Rider ist, konnte aber bislang nicht bewiesen werden. Seit 2016 gibt es ein neues Video vom Ghost Rider, allerdings halten sich seit seiner letzten DVD vom Jahr 2012 hartnäckig Gerüchte über seinen Unfalltod beim Zusammenprall mit einem Transporter während der Dreharbeiten. Das nur der Vollständigkeit halber... Er beeindruckte die Internetgemeinde nicht nur mit waghalsigen Motorrad Stunts, sondern auch mit spektakulären Locations. Ich erinnere mich noch an ein Video, in dem er auf der Paradeallee vor dem Stockholmer Schloss –Kungliga slottet- einen hunderte Meter langen Wheelie macht. Naja, aber egal, ich weiß ja auch, dass er nicht ganz legal unterwegs war/ist, trotzdem, das was Spaß macht ist halt meistens nicht ganz legal. ;-) ]

Seither hat Murtanio unter Motorrad-Fahrern weltweit zunächst vor allem durch seine Videos auf der Straße Fans gewonnen. Allerdings ist ein besonderes Merkmal seiner Clips, dass er als einer der wenigen YouTuber, die ihre Moppefahrten filmen, sehr viel von der Rennstrecke zeigt. Seine Haus- und Hofstrecke – die Nürburgring Nordschleife– ist hier in besonderem Maße vertreten, und das von Anfang an. Murtanio hat bereits im gleichen Jahr, in dem er sich sein Traumbike gekauft hat, genau dieses auch mit auf die Rennstrecke genommen und – nicht geschrottet!!!! [PUH! ;-)]
Auf der Nordschleife absolvierte er seine ersten Meter auf der Rennstrecke, 4 Runden in 2014 und 5 Runden Anfang 2015. Nach 15 Monaten Kawasaki tauschte er sie ein gegen eine gedrosselte R6, die er vorwiegend noch auf der Straße fuhr. Für den ersten Trackday im Oktober 2015 in Mettet, Belgien hat er die Drossel schon entfernt (nanana, bitte nicht nachrechnen!!!). Anfang 2016, nachdem er den Führerschein Klasse A in der Tasche hatte, kam die Drossel dauerhaft raus. Auf der Straße fuhr er nach wie vor oft und gut, dennoch zog es ihn schon immer mehr Richtung Rennstrecke. Das nicht nur wegen der besseren Messbarkeit der eigenen Entwicklung, sondern auch aus Gründen der Sicherheit [ich muss jetzt kein Essay dazu verfassen, wie oft Motorradfahrer aufgrund der Geschwindigkeit und ihrer Größe übersehen und in Unfälle verwickelt werden, oder?]
Für die Saison 2016
kaufte er sich eine Jahreskarte für die Nordschleife (NOS) und hat geschätzte
80 Runden mit der 600er Yamaha in der Saison auf der Piste gedreht, neben ein
paar Trackdays in Mettet, Zolder, Oschersleben, Assen und auf der Nürburgring
GP-Strecke, an denen er teilgenommen hat.
Glück gehört
wohl auch immer dazu… Unglaublich: Ende
2016 gewinnt Martin bei einem Gewinnspiel von „Tourenfahrer“ eine Kawasaki
W800, die er gleich verkauft und sich von dem Geld die Rennstrecken-Moppe von
Matthias Kettner (Kette) kauft.
Im Jahr 2017
startete Martin –aka Murtanio- zum ersten Mal bei einem Road-Racing, auf der
Yamaha R6. Da habe ich ihn auch kennengerlernt. daher werde ich wohl auf jeden
Fall noch erzählen müssen, wie es dazu kam.
[Die kurze
Version: Ich kam zum IRRC durch ein Praktikum, das ich im Rahmen meines Studiums
in Finnland gemacht habe. Während des
Praktikums bin ich meiner großen Leidenschaft – Motorradrennen – treu
geblieben, da ich hier das Imatranajo 2016 im Rahmen des IRRC auf dem deutschen
Markt promoten durfte. Viele Kontakte und Freundschaften wurden geknüpft, und
so kam es, dass ich mit einem Freund in Hengelo, NL zum Auftaktrennen der
IRRC-Saison 2017 fuhr, und dort Martin kennenlernte.]

Er war schon
vielen als Murtanio bekannt und fand auch sehr schnell Anschluss zu anderen
Teams. Nicht nur das: Er machte auch wirklich einen guten Schnitt im
gleichzeitig stattfindenden BeNeCup der 600er Klasse. In seinem ersten Rennen
in Hengelo belegte er Platz 11 aus 24 Startern. Das ist eine wirklich
beeindruckende Leistung. Die Road Racings sind eigentlich so gar nichts für
Anfänger.
Allerdings wurde immer mehr und mehr klar, dass mit „Anfänger“ nicht nur das Können der Fahrer und Teams gemeint ist, sondern auch die Ausstattung der persönlichen Paddock-Einrichtung. Martin schafft es mit geringstem finanziellem Einsatz traumhafte Rennzeiten zu fahren, auf Strecken, die er nicht kennt und gegen Fahrer, die diese Strecken größtenteils schon mehrere Jahre fahren. Immer wichtiger wird also, dass der IRRC Rookie Unterstützung bei der Finanzierung braucht. Ein Talent sollte gefördert werden: Ein Fahrer der im Alter von 21 Jahren seine Maschine schon so beherrscht sollte nicht an Budget-Problemen scheitern. Verschleißmaterial, Melde- und Trainingskosten sind nur einige der vielen Positionen, die der Ausnahmefahrer vom Rhein versucht mit seinem Lehrlingsgehalt zu decken. Eine Übersicht der nötigen Ausgaben für die Motorrad-Saison 2018 ist unter dem Stichpunkt „Für professionelle Leser“ zu finden, ebenso wie Informationen zu geplanten Trainings und Cups.
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